Was ist Reittherapie?
Reittherapie ist eine modifizierte Verhaltenstherapie mit dem Medium Pferd.
Bei dieser Therapie liegt der Fokus in der Förderung der Stärken und der Nutzung der Ressourcen des Klienten*in.
Der Bewegungsrhythmus des Pferdes wirkt lockernd, ausgleichend und angstlösend.
Der Klient*in wird ganzheitlich angesprochen, Reiten für Körper und Seele.
Durch den entstehenden Bewegungs- und Beziehungsdialog werden selbst bei Therapiemüdigkeit neue Förderimpulse gesetzt.
Das Pferd ist der zentrale Motivationsträger für die Klienten*in.
Die Pferde spiegeln Emotionen sofort wider und nehmen jeden Menschen so an wie er ist, ohne zu bewerten. Sie erfüllen das Grundbedürfnis nach Nähe, Köperkontakt und Wärme, zeigen dabei aber auch ihre Grenzen auf. Somit ist ein nonverbaler Kontakt möglich.
Die Reittherapie ist eine ganzheitliche Förder-und Therapiemethode.
Übersicht der möglichen Förderbereiche
Motorischer Bereich:
• Gleichgewicht, Koordination
• Grob- & Feinmotorik
• Vorbeugung und Verbesserung von Haltungsfehlern
Sozialer Bereich:
• Kontakt- & Beziehungsaufbau
• Einfühlungsvermögen & Rücksichtnahme gegenüber Anderen
• Verantwortungsgefühl
Persönlicher Bereich:
• Wahrnehmung
• Bindungsvermögen
• Konzentrations- & Reaktionsvermögen
• Handlungspläne
• Abbau von Ängsten und Aggressionen
Krankheitsbilder, welche positiv beeinflusst werden können:
• Verzögerungen/Störungen in der körperlichen & emotionalen
Entwicklung (z.B. Wahrnehmungsstörungen,
Störung der Psychomotorik)
• Auffälligkeiten/Störungen im Sozialverhalten (z.B.
Kontaktschwierigkeiten, Kommunikations-
& Beziehungsproblematiken)
• AD(H)S, Ängste, Aggressionen
Möglicher Ablauf der Therapiestunde
Im Vorfeld finden Erstgespräche und ein Kennenlernen statt.
In einem ausführlichen Anamnese- bzw. Therapiekonzeptgespräch werden wesentliche Fragen geklärt und Schwerpunkte für die Therapie vereinbart. Es werden Nah- und Fernziele formuliert.
Für den ersten wichtigen Beziehungsaufbau und die erste Verständigungsebene zwischen Pferd und Mensch beginnen wir mit der gemeinsamen Vorbereitung des Pferdes.
Das bedeutet, wir bringen gemeinsam das Pferd in den Stall, putzen und bereiten es für das Reiten vor.
Im Anschluss wird die Reiteinheit nach den individuellen Bedürfnissen des jeweiligen Klienten*in gestaltet. Hierbei sind subjektive Vorlieben, individueller Förderbedarf oder auch die Tagesform des Einzelnen entscheidend.
Zum Abschluss der Reitzeit wird das Pferd gemeinsam wieder vom Platz geführt und „fertig“ gemacht.
Zu jeder Einheit gehört auch das Pferd am Ende zu füttern, um sich somit wertschätzend beim Tier zu bedanken und sich zu verabschieden.
Die Einheiten finden ausschließlich auf dem Platz oder im umliegenden Gelände statt.
Anforderungen an den Kunden*in:
• Beim Reiten auf dem Pferd muss ein
Reithelm oder Fahrradhelm getragen werden
• Absagen müssen 24 Stunden vorher erfolgen,
sonst werden die Stunden trotzdem in
Rechnung gestellt
• Für die Reittherapie muss bequeme, dem
Wetter angemessene Kleidung und festes
Schuhwerk getragen werden